Projekt der Wyss Academy «Entwicklung Grosses Moos»

Im Auftrag der Wyss Academy und des Amtes für Landwirtschaft & Naturförderung (LANAT Kt. Bern) sollen im Grossen Moos Projekte mit einer neutralen Gesamtsicht von Landwirtschaft, Klima und Naturschutz entstehen. Die Pro Agricultura war und ist in diesen Prozess mit anderen Organisationen und der kantonalen Fachstellen zusammen aktiv eingebunden. Das Ziel der Pro Agricultura war es stets die Sichtweise und die Rahmenbedingungen der produktiven Landwirtschaft einzubringen.  Hierzu wurden Pilotprojekte erarbeitet. Allerdings ist der Prozess noch am Anfang und mehr dazu wird erst in der zweiten Jahreshälfte beschlossen werden können.

Während des Ideenfindungsprozesses wurde jedoch schnell wurde klar, bevor Projekte entwickelt werden können, müssen die verschiedenen Parteien ein besseres Verständnis für die Sichtweise und Probleme der anderen Beteiligten bekommen. Aus diesem Grund gab es drei Veranstaltungen zu den Themen:

  • Organische Böden, Entwässerungssystem im Grossen Moos
  • Vorhandene Ökoflächen, Artenvorkommen, Defizite und Potentiale
  • Herausforderungen in der Kartoffel-, Karotten und Zwiebelproduktion

Die Pro Agricultura hat diese Veranstaltungen mit dem Biotopverbund Grosses Moos zusammen organisiert. Hier ein paar Bilder:

Andreas Chervet (LANAT) erklärt verschiedene Bodentypen aus dem Grossen Moos
Der Boden sieht an unterschiedlichen Stellen im Grosses Moos ganz anders aus.
Anhand von Karten aus der Bodenkartierung erklärt er den Tongehalt im Unterboden, das Sackungspotenzial und den organischen Gehalt im Oberboden an verschiedenen Standorten
Christian Gugger (Präsident Flurgenossenschaft Ins-Gampelen-Gals), zeigte uns die Zusammenhänge des Kanalsystems mit der Be- und Entwässerung
Das Kanalsystem ist ein zusammenhängendes System, welches die Wasserstände in den Kanälen mit zirka 25 Schöpfwerken und Stauwehren reguliert.
Matthias Stettler (Bodenkundlicher Baubegleiter & Landwirt) informierte über Bodenaufwertungen anhand eines Bodenprofils (BOVE Projekt)
Reto Trafelet (AWA) zeigte uns bei einem alten Aarelauf die Funktionen, Unterhaltskonzepte und Anforderungen der Kanäle und Feuchtflächen
Irene Weinberger (Quadropoda) informierte über die Wichtigkeit von Strukturen (Vernetzung) für den Schutz von Fledermäusen und Wieseln
Martin Schuck und Lucas Lombardo (Birdlife) informierten über eine Grauammerförderfläche
Jakob Etter gab Hintergrundinformationen zur Nahrungsmittelproduktion im Seeland und Fabian Feissli gab Einblicke in den Kartoffelanbau
Peter Liem gab Informationen zur Karottenproduktion und anschliessend besichtigten wir mit Luca Löffel ein Zweibelfeld
Abschliessend gab es noch ein Dialog und Diskussion zum Thema: Wie bringen wir Landwirtschaft und Ökologie noch näher zusammen?